Zumeldung: LFB unterstützt Memorandum der freien Verbände zur Ökonomisierung der Medizin

15 Ärzteverbände haben am 7. Mai 2020 ein Memorandum zur Ökonomisierung der Medizin und den damit einhergehenden Einschränkungen bei der Ausübung der freien Berufe veröffentlicht (Link). In der Krankenhausversorgung werde zunehmend beklagt, dass ökonomische Zielsetzungen zu Qualitätsverlusten in der ärztlichen Versorgung führten, weil das Management in der stationären Versorgung überwiegend betriebswirtschaftlich orientiert sei, betonen die Verbände. Die Unterzeichner, darunter der Spitzenverband der Fachärzte in Deutschland, der Hartmannbund und eine Vielzahl fachärztlicher Berufsverbände, argumentieren richtigerweise, dass auch ein angestellter Arzt im Krankenhaus freiberuflich tätig ist und sich somit konsequent an seine Berufsordnung zu halten habe. Die Verbände kritisieren aber, dass durch die zunehmende Ökonomisierung und wirtschaftliche Abhängigkeit die freiberufliche Stellung zunehmend unter Druck gerate.

Dem schließt sich der Landesverband der Freien Berufe Baden-Württemberg e.V. an. Angehörige freier Berufe erbringen aufgrund besonderer beruflicher Qualifikation persönlich, eigenverantwortlich und fachlich unabhängig geistig-ideelle Leistungen im gemeinsamen Interesse ihrer Auftraggeber und der Allgemeinheit. Freiberuflichkeit ist damit kein Synonym für Selbständigkeit und darf im Angestelltenverhältnis auch nicht durch betriebswirtschaftliche Zwänge eingeengt werden. Dies gilt gerade für die freien heilkundlichen Berufe, die dem hohen Schutzgut Gesundheit und dem Wohlergehen der Patienten verpflichtet sind.

Die Forderung der 15 Ärzteverbände, der Krankenhausarzt müsse grundsätzlich in seiner medizinischen Indikationsstellung, der Wahl seiner Therapie, aber auch wirtschaftlich wieder unabhängiger vom Krankenhausträger werden, wenn das Prinzip der Freiberuflichkeit langfristig erhalten bleiben soll, unterstützt der LFB deshalb auch vollumfänglich. „Freiberufler erbringen mit ihren Kenntnissen Dienstleistungen, die für die Gesellschaft von herausgehobener Bedeutung sind – wir sollten deshalb alles dafür tun, dass deren Unabhängigkeit und das besondere Vertrauensverhältnis Patient-Arzt auch erhalten bleibt“, so LFB-Präsident Dr. Björn Demuth.