BFB-Konjunkturumfrage Winter 2020: Keine Entwarnung, Risiken gerade für 2021 bleiben

Die wirtschaftlichen Unsicherheiten bei den selbstständigen Freiberuflern bleiben bestehen, wie die jüngste Winter-Konjunkturumfrage des BFB zeigt.

Konkret schätzen 42,7 Prozent der befragten Freiberufler ihre aktuelle Geschäftslage als gut ein, 37 Prozent als befriedigend und 20,3 Prozent als schlecht. Verglichen mit den Vorjahreswerten trübt sich die Stimmung merklich ein: Im Winter 2019 beurteilten 45,4 Prozent der Befragten ihre Lage als gut, 43,6 Prozent als befriedigend und elf Prozent als schlecht. Alle vier Freiberufler-Gruppen bewerten ihre aktuelle Lage schlechter als im Vorwinter. Die Freiberufler im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich und die rechts-, steuer- und wirtschaftsberatenden Freiberufler sind verhaltener, die freien Heilberufe und gerade die freien Kulturberufe noch mehr. 

Lediglich 11,9 Prozent erwarten eine günstigere Entwicklung, 58,5 Prozent einen gleich bleibenden und 29,6 Prozent einen ungünstigeren Verlauf. Auch hier verändern sich die Werte gegenüber dem Vorwinter merklich. Alle vier Freiberufler-Gruppen sind skeptischer als im Vorwinter: Die rechts-, steuer- und wirtschaftsberatenden und technisch-naturwissenschaftlichen Freiberufler sind zurückhaltend, die freien Kulturberufe und die freien Heilberufe sind noch weniger zuversichtlich.

Für jeden vierten Freiberufler (25,3 Prozent) ist der bisher entstandene wirtschaftliche Schaden existenzbedrohend. Nach einer leichten Entschärfung im Sommer spannt sich die Lage wieder an. Für das nächste Jahr sind die Freiberufler skeptisch: Weitere 13,8 Prozent erwarten, dass der wirtschaftliche Schaden dann für ihr Unternehmen existenzbedrohend wird. 25,4 Prozent können dies derzeit nicht abschätzen. Hier hat sich der Wert gegenüber vorherigen Umfragen nochmals verschlechtert.

„Gerade entlang von Vergleichswerten der Konjunkturumfrage aus dem Vorjahr zeigt sich das Ausmaß der Krise bei den Freien Berufen. Während Teile der Freien Berufe nach wie vor enorm gefordert sind, um die Folgen der Pandemie abzuwehren, ist die Lage bei anderen Freiberuflern unvermindert kritisch. Aus diesen Werten ist zwar eine leichte Entspannung gerade gegenüber dem vorläufigen Krisenhöhepunkt während des Lockdowns im Frühjahr abzulesen, aber angesichts der seit November greifenden und nun nochmals verschärften Einschränkungen, die im Befragungszeitraum noch nicht zu spüren waren, dürfte sich die Lage wieder zuspitzen“, so BFB-Präsident Prof. Dr. Wolfgang Ewer zu den Ergebnissen der Umfrage.

Die Ergebnisse der Konjunkturumfrage im Detail können Sie hier nachlesen.