Bedeutung der Freien Berufe für Baden-Württemberg

Die Freien Berufe sind für das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben Baden-Württembergs unverzichtbar. Ihre Vertreter tragen Sorge für das Gemeinwohl, sichern das Gesundheitswesen und die Rechtsordnung, und prägen die Baukultur und Kunst entscheidend mit. Damit sind die Freien Berufe mehr als ein bloßer Wirtschaftsfaktor.

Vertrauenspersonen

In kritischen Lebensphasen und in für die Allgemeinheit wichtigen Bereichen übernehmen Freiberuflerinnen und Freiberufler höchstpersönlich Verantwortung und stellen sich als Vertrauensperson an die Seite ihrer Patienten, Mandaten und Kunden. Ihre Dienstleistungen sind keine beliebigen und austauschbaren Produkte im Regal, sondern das Ergebnis individueller und fachlich unabhängiger Betrachtungen.

Unsplash/Jonathan Borba
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Unsplash/Jud Mackrill
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Mutmacher und Chancennutzer

Selbständigkeit bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und mit Optimismus in die Zukunft zu blicken. In den Freien Berufen paart sich diese unternehmerische Freiheit mit der besonderen Vertrauensbeziehung zwischen Freiberuflern und Kunden und Patienten.

Die Zahl der Selbständigen in den Freien Berufen nimmt in Baden-Württemberg seit Jahrzehnten beständig und gegen den Trend zu und liegt heute bei insgesamt 178.000. Vor über zehn Jahren (2010) lag dieser Wert noch bei knapp 149.000, was einem Zuwachs von fast 20 Prozent entspricht. Jedes dritte Unternehmen in Baden-Württemberg hat einen freiberuflichen Hintergrund.

Beschäftigungstreiber

Zuletzt waren in Baden-Württemberg über 6,3 Millionen Personen erwerbstätig, so viele wie noch nie zuvor. Ein maßgeblicher Treiber dieser positiven Entwicklung sind die Freien Berufe, in denen insgesamt 778.000 Personen erwerbstätig sind. Das entspricht einem Anteil von 12,3 Prozent. Im Jahr 2010 lag dieser Wert für die Freien Berufe noch bei etwa 574.000 Personen.

iStock/jacoblund
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iStock/fizkes
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Engagierte und zukunftsorientierte Ausbilder

Freiberufler engagieren sich traditionell stark in der beruflichen Ausbildung und wirken so zukunftsorientiert und im Interesse der gesamten Gesellschaft.

Mit insgesamt fast 30.000 Auszubildenden sind die Freien Berufe der drittgrößte Ausbildungsbereich in Baden-Württemberg. Im originären Zuständigkeitsbereich der freiberuflichen Kammern wurden zuletzt fast 16.000 Auszubildende registriert.

Besonders beliebt bei den jungen Menschen ist die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten (MFA) und zur Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA): sie gehören regelmäßig zu den gefragtesten Ausbildungsberufen in Baden-Württemberg.

Stark in der Integration

Die Freiberuflerinnen und Freiberufler in Baden-Württemberg leisten einen enormen und überdurchschnittlichen Beitrag in der Integration von ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Fast 21 Prozent der Auszubildenden bei den Freien Berufen im Südwesten haben keinen deutschen Pass. Im Jahr 2010 lag dieser Wert noch bei 14 Prozent.

Zum Vergleich: deutschlandweit liegt der Ausländeranteil bei den Auszubildenden in den Freien Berufen bei knapp 16 Prozent, und bei allen Auszubildenden bei lediglich fast 11 Prozent.

Unsplash/Good Faces
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Die Freien Berufe erwirtschaften über 10 Prozent des baden-württembergischen BIP

Wachstumsmotor und Stabilitätsanker

Baden-Württemberg gilt als das Land des Automobils und des Maschinenbaus. In der öffentlichen Wahrnehmung oftmals unterschätzt wird die wirtschaftliche Bedeutung der Freien Berufe.

Tatsächlich beläuft sich der freiberufliche Umsatz auf etwa 78 Mrd. Euro. Noch deutlicher zeigt sich die heimliche Wirtschaftskraft der Freien Berufe beim Blick auf die Zusammensetzung des Bruttoinlandsprodukt: mit 10,2 Prozent liegt der Anteil der Freiberufler in ihrer Gesamtheit noch vor dem Fahrzeugbau (knapp 10 Prozent) und dem Maschinenbau (knapp 7 Prozent).

Im Schwarzwalddorf und in der Großstadt

Freiberuflerinnen und Freiberufler helfen jedem Einzelnen und sind immer nah am Bürger, egal ob im Schwarzwalddorf oder in der Großstadt. Eine persönliche und direkte Vertrauensbeziehung ist damit gewährleistet.

iStock/Britus
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