Bedeutung der Freien Berufe für Baden-Württemberg
Vertrauensperson
In kritischen Lebensphasen und in für die Allgemeinheit wichtigen Bereichen übernehmen Freiberuflerinnen und Freiberufler höchstpersönlich Verantwortung und stellen sich als Vertrauensperson an die Seite ihrer Patienten, Mandaten und Kunden. Ihre Dienstleistungen sind keine beliebigen und austauschbaren Produkte im Regal, sondern das Ergebnis individueller und fachlich unabhängiger Betrachtungen.
Mutmacher und Chancennutzern
Selbständigkeit bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und mit Optimismus in die Zukunft zu blicken. In den Freien Berufen paart sich diese unternehmerische Freiheit mit der besonderen Vertrauensbeziehung zwischen Freiberuflern und Kunden und Patienten.
Die Zahl der Selbstständigen in den Freien Berufen nimmt in Baden-Württemberg seit Jahrzehnten beständig und gegen den Trend zu und liegt heute bei über 178.000. Vor über zehn Jahren (2010) lag dieser Wert noch bei knapp 149.000, was einem Zuwachs von fast 20 Prozent entspricht.
Beschäftigungstreiber
Zuletzt waren in Baden-Württemberg über 6,3 Millionen Personen erwerbstätig, so viele wie noch nie zuvor. Ein maßgeblicher Treiber dieser positiven Entwicklung sind die Freien Berufe, in denen insgesamt 778.000 Personen erwerbstätig sind. Das entspricht einem Anteil von 12,3 Prozent. Im Jahr 2010 lag dieser Wert für die Freien Berufe noch bei etwa 574.000 Personen.
Engagierte Ausbilder
Freiberufler engagieren sich traditionell stark in der beruflichen Ausbildung und wirken so zukunftsorientiert und im Interesse der gesamten Gesellschaft. Mit insgesamt fast 30.000 Auszubildenden sind die Freien Berufe der drittgrößte Ausbildungsbereich in Baden-Württemberg. Im originären Zuständigkeitsbereich der freiberuflichen Kammern wurden dabei zuletzt fast 16.000 Auszubildende registriert.
Besonders beliebt bei den jungen Menschen ist die Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten (MFA) und zur Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA): sie gehören regelmäßig zu den gefragtesten Ausbildungsberufen in Baden-Württemberg.
Stark in der Integration
Die Freiberuflerinnen und Freiberufler in Baden-Württemberg engagieren sich stark in der Integration ausländischer Jugendlicher. Fast 23 Prozent der Auszubildenden in den Freien Berufen im Südwesten haben keinen deutschen Pass. Ein Spitzenwert! Im Jahr 2010 lag dieser Wert noch bei 14 Prozent.
Zum Vergleich: Deutschlandweit liegt der Ausländeranteil bei den Auszubildenden über alle Branchen und Berufe hinweg bei knapp 11 Prozent.
Wachstumsmotor und Stabilitätsanker
Baden-Württemberg gilt als das Land des Automobils und des Maschinenbaus. In der öffentlichen Wahrnehmung oftmals unterschätzt wird die wirtschaftliche Bedeutung der Freien Berufe. Tatsächlich beläuft sich der freiberufliche Umsatz jedoch auf gut 78 Mrd. Euro. Noch deutlicher zeigt sich die heimliche Wirtschaftskraft der Freien Berufe beim Blick auf die Zusammensetzung des Bruttoinlandsprodukt: mit 10,2 Prozent liegt der Anteil der Freiberuflerinnen und Freiberufler in ihrer Gesamtheit noch vor dem Fahrzeugbau (knapp 10 Prozent) und dem Maschinenbau (knapp 7 Prozent).
Im Schwarzwalddorf und in der Großstadt
Freiberuflerinnen und Freiberufler sind keine anonymen Unternehmer. Ihre Praxen, Büros und Kanzleien finden sich in kleinen Schwarzwalddörfern ebenso wie in den Großstädten des Südwestens. So ist ein persönliches und direktes Vertrauensverhältnis gewährleistet.