Die Freien Berufe in Deutschland verzeichnen eine bemerkenswerte Dynamik. Neue Zahlen des Instituts für Freie Berufe (IFB), erhoben für den Bundesverband der Freien Berufe (BFB), weisen für sie eine Gründungsintensität von 10,5 Prozent für 2022 aus – ein Wert, der nicht nur über dem Durchschnitt der gesamten deutschen Wirtschaft (acht Prozent) liegt, sondern auch über dem EU-Durchschnitt (zehn Prozent). „Diese Zahlen zeigen eindrucksvoll, wie stark die Freien Berufe zur wirtschaftlichen Stabilität Deutschlands beitragen“, erklärt BFB-Präsident Dr. Stephan Hofmeister.

Freie Berufe sind Wirtschaftsmotor

Die rund 1,48 Millionen Freiberuflerinnen und Freiberufler – darunter die Heilberufe, die rechts-, steuer- und wirtschaftsberatenden Berufe, die technisch-naturwissenschaftlichen Berufe sowie die Kulturberufe – erwirtschaften knapp zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts und beschäftigen rund 4,7 Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Wirtschaftszweig zeigt ein stabiles Wachstum, auch in Krisenzeiten. „Die hohe Gründungsintensität ist ein klares Zeichen dafür, dass wir Freie Berufe nicht nur resilient, sondern auch anpassungsfähig und zukunftsorientiert sind“, so Dr. Hofmeister. Die Gründungsintensität bezeichnet den Anteil der neu gegründeten Unternehmen an der Gesamtzahl aller am Markt tätigen Unternehmen. Sie zeigt, wie aktiv eine Branche oder ein Wirtschaftsbereich in der Gründung neuer Unternehmen ist. Der hohe Wert der Freien Berufe ist ein Indikator für ihre dynamische und wachstumsorientierte Wirtschaftsstruktur.

Jeder dritte selbstständige Freiberufler stellt rückblickend Gründung infrage

Trotz dieser positiven Entwicklung sieht der BFB Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf bürokratische Hürden. Dies zeigen auch bislang unveröffentlichte Ergebnisse einer im Frühsommer vom IFB für den BFB durchgeführten Umfrage: Gefragt danach, wie sie die bürokratischen Hürden bei ihrer Unternehmensgründung zurückblickend einschätzen, sagen 42 Prozent der Teilnehmenden, dass diese höher waren als gedacht, 45,3 Prozent sagen, dass diese waren wie erwartet, und 12,7 Prozent stuften sie niedriger ein. Besonders beachtlich: 32,4 Prozent der Befragten stellten ihr Gründungsvorhaben seinerzeit sogar infrage. Damit haben nicht nur vier von zehn die bürokratischen Lasten unterschätzt, sondern bei jeder Dritten, jedem Dritten stand ihre, seine Gründung sogar auf der Kippe. „Das sind Zahlen, die uns alarmieren sollten. Wir brauchen dringend Reformen, um Gründerinnen und Gründern den Weg zu erleichtern“, mahnt BFB-Hauptgeschäftsführer Peter Klotzki.

Weiterführende Informationen

Die offizielle Pressemitteilung des Bundesverbands der Freien Berufe (BFB) mit weiteren Einzelheiten finden Sie hier.

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