Erstmals mehr als vier Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Das Institut für Freie Berufe (IFB) hat im Auftrag des Bundesverbands der Freien Berufe (BFB) erneut die zahlenmäßige Struktur der Freien Berufe in Deutschland untersucht. Zu Jahresbeginn 2022 kletterte die Zahl der selbstständigen Freiberuflerinnen und Freiberufler in Deutschland demnach auf 1.471.000. Das sind plus 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 1.459.000 Personen.

Den größten Zuwachs verzeichneten dabei die freien Kulturberufe von 340.000 auf 344.000 Personen, plus 1,2 Prozent. Es folgen die technisch-naturwissenschaftlichen Freiberuflerinnen und Freiberufler, sie wuchsen von 289.000 auf 292.000 Personen oder plus ein Prozent. Die Zahl der freien Heilberufe stieg von 427.000 auf 431.000, plus 0,9 Prozent. Zu den rechts-, wirtschafts- und steuerberatenden Freiberuflerinnen und Freiberuflern zählen nach 403.000 jetzt 404.000 Personen, plus 0,25 Prozent.

Der Anteil der Freiberuflerinnen und Freiberufler an allen Selbstständigen ist weiter angewachsen und liegt nach vormals 37 Prozent nun bei 38 Prozent.

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten kletterte nennenswert, von 3.766.000 zum 1. Januar 2021 auf 4.071.000 zum 1. Januar 2022. Das sind 300.000 Personen mehr oder plus acht Prozent. Die Zahl der Auszubildenden nahm leicht zu von 129.000 auf 129.100. Die Zahl der mitarbeitenden, nicht sozialversicherungspflichtigen Familienangehörigen stieg von 314.000 auf 315.000 Personen, plus 0,3 Prozent.

Insgesamt arbeiten nach zuvor 5.668.000 Personen nunmehr 5.986.100 Personen bei den Freien Berufen oder sind selbst selbstständige Freiberuflerin oder selbstständiger Freiberufler.

Vorangegangene Umfragen haben bereits vorgezeichnet, was die jüngste Statistik schwarz auf weiß zeigt: In krisenhaften Zeiten leidet der Gründergeist weiter. So ist die Gründungsdynamik der Freien Berufe leicht gedämpft, das zweite Mal in Folge: Im Schnitt der zurückliegenden zehn Jahre gab es ein Plus von rund 2,2 Prozent. Nach 0,6 Prozent von 2020 auf 2021 stieg die Zahl der selbstständigen Freiberuflerinnen und Freiberufler zum 1. Januar 2022 um 0,8 Prozent. Dabei ist der Weg in die Selbstständigkeit bei den Freien Berufen aber immer noch überdurchschnittlich ausgeprägt. Denn während die Zahl aller Selbstständigen kontinuierlich abnimmt, steigt der Anteil der Freien Berufe an allen Selbstständigen weiter, von zuvor 37 Prozent auf derzeit 38 Prozent“, so BFB-Präsident Friedemann Schmidt.

Weiterführende Informationen

Die Pressemitteilung des BFB mit weitergehenden Informationen und Einschätzungen finden Sie hier.